Initiative "Sichere Straßen in Ranstadt"

Verkehrsberuhigung und Straßenmalaktion im Neubaugebiet "Mockstädter Höhe"

Aktion - Sichere Strassen in Ranstadt
Aktion - Sichere Strassen in Ranstadt
Aktion - Sichere Strassen in Ranstadt
Aktion - Sichere Strassen in Ranstadt
Aktion - Sichere Strassen in Ranstadt

Initiative „Sichere Straßen in Ranstadt“: Verkehrsberuhigung und Straßenmalaktion im Neubaugebiet „Mockstädter Höhe“
 
Das Wetter spielt mit, die Sonne kommt heraus und im Nu finden sich Eltern, Kinder, die Gründer der neuen Initiative „Sichere Straßen in Ranstadt“ sowie Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung am Ortseingang zur Ranstädter Neubausiedlung Mockstädter Höhe ein. Gemeinsam bringt man die seitens der Gemeinde zur Verfügung gestellten Absperrungen in Position und erreicht so mit wenigen Handgriffen eine halbseitige Verkehrsberuhigung der zum Feierabend hin doch recht vielbefahrenen Straße „Hassia-Höhe“.

Während Grafikerin Meike Houy im geschützten Bereich mit geübten Strichen einige kindgerechte Zeichnungen anbringt, griffen die Kinder die bereitgestellten Pinsel, tauchen sie in die bunten Dispersionsfarben, die vom gemeindeeigenen Bauhof und der Ranstädter Firma Benjamin Schmid Baudekoration gestiftet worden waren – und beginnen mit Feuereifer zu malen. Wenig später gesellt sich Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel hinzu und schwingt spontan ebenfalls den Pinsel. „50 solcher verkehrsberuhigender Bilder an mindestens fünf Stellen in der Kommune – das wäre eine tolle Idee zum diesjährigen Jubiläum ‚50 Jahre Großgemeinde Ranstadt‘“, schlägt die Rathauschefin vor.

Ordnungspolizist Uwe Lecheleidner, zuständig für Ranstadt und Glauberg, regelt und bremst inzwischen zusätzlich den Verkehr und ermahnt hier und da einige Fahrer freundlich, das vorgeschriebene Tempo 30 einzuhalten. Die Zahl ist nicht nur deutlich auf einem Verkehrsschild zu lesen, sondern prangt inzwischen auch gut sichtbar und in knalligem Rot auf dem Asphalt.

„Der Autoverkehr ist ein Problem an dieser Stelle“, erläutert Jochen Houy, seine kleine Tochter auf dem Arm. Der junge Vater, Mitbegründer und Sprecher der Ende 2020 gegründeten Initiative „Sichere Straßen in Ranstadt“ ist, wie viele andere Familien, vor fünfzehn Jahren ins Neubaugebiet Mockstädter Höhe gezogen. Er lobt den dortigen Zusammenhalt, den engen Kontakt untereinander und den gemeinsamen Willen, etwas zum Wohle aller zu bewegen. „Im Inneren ist die Siedlung vielfach verkehrsberuhigt – an der Umgehungsstraße Hassia-Höhe ist ebenfalls Tempo 30 vorgesehen. Nur wird diese Vorschrift, wie man sehen kann, bei weitem nicht immer eingehalten“, sagt Houy und weist auf einige Lastwagen, die in erhöhtem Tempo heranfahren und sich erst durch die Absperrung verlangsamen lassen. „Generell haben wir Eltern kein Problem damit, dass dies hier eine Misch-Siedlung ist, in deren Ausbezirken es Gewerbe und Industrie gibt – von irgendetwas müssen die Menschen und der Ort schließlich leben, und alles Gewerbe im Rhein-Main-Gebiet zu zentrieren, ist auch keine Lösung. Aber unsere Kinder sollen gefahrlos über die Straße kommen, sowohl auf ihrem Schulweg wie auch beim gemeinsamen Spielen.

Dafür macht sich die Initiative ‚Sichere Straßen in Ranstadt‘ nicht nur an dieser Stelle stark – wir möchten verstärkt auf die Belange aller Verkehrsteilnehmer, vor allem der schwächsten, in der Kommune eingehen. Außerdem wollen wir unter Beweis stellen, dass es lohnen ist, sich zu engagieren, dass man in Zusammenarbeit mit Politik und Gemeindeverwaltung, dem Fachbereich Ordnung und Soziales, dem Bauhof sowie der Wetterauer Verkehrswacht viel erreichen kann. Hier ist dies perfekt gelungen und dafür setzt diese Aktion ein erstes Zeichen, weitere werden folgen“, erläutert Houy, der ausdrücklich auch die Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel lobt. Zusammen mit seinen Mitstreitern hat der umtriebige Familienvater auch die facebook-Gruppe „Sichere Straßen in Ranstadt“ gegründet, der schon über hundert Mitglieder beigetreten sind. „Bringt euch gern aktiv ein, am besten örtlich organisiert in kleinen Gruppen zu konkreten Themen. Jeder darf mitmachen und ist gewollt!“ heißt es dort. „Klar gibt es Verkehrsregeln, aber manchmal halten wir uns vielleicht nicht richtig daran, sei es in Gedanken versunken oder eilend, um rechtzeitig anzukommen. Genau da möchten wir ansetzen! Vielleicht hilft manchmal nur eine kleine Erinnerung in Form von optischen Blickfängen wie bunt bemalten spielenden Kinderfiguren oder temporär bemalte Straßen, die klar zeigen, dass hier Kinder sind. Damit wollen wir anfangen!“

Bunt bemalte Kinderfiguren wird es an der Straße Hassia-Höhe mutmaßlich bald geben, da sind Jochen und Meike Houy sowie die anderen Eltern sich sicher. Wenig Verständnis haben sie dagegen für einen anonymen Schreiber, der sich dieser Tage mit diversen Verkehrsproblemen an die Gemeindeverwaltung wandte. Sein Brief wurde im Gemeindeblatt abgedruckt. „Er oder sie spricht viele Themen und Verkehrssituationen an, die auch uns wichtig sind“, sagt Jochen Houy abschließend. „Das Zuparken von Bürgersteigen und Rettungswegen, die Gefährlichkeit der Durchgangsstraßen, die Parksituation am Gesundheitszentrum Ranstadt, die Rolle von Hessen mobil beim Bau von Verkehrswegen. Alles wichtig – aber warum anonym? Der Schreiber soll lieber zu uns kommen und mitmachen!
 
Hier ist die Initiative „Sichere Straßen in Ranstadt“ auf facebook zu finden:
 www.facebook.com/groups/1158519777898686/

Verfasserin:
Inge Schneider
Freie Journalistin DJV