Volker Meub als Gemeindebrandinspektor verabschiedet

Volker Meub hat seit 2011 das Amt des Gemeindebrandinspektors begleitet. Vieles ist in dieser Zeit angeschoben worden. Hier die Worte von Bürgermeisterin Reichert-Dietzel an Herrn Meub und seine Frau Isolde Meub anlässlich der Verabschiedung an der Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Gemeinde Ranstadt:

Lieber Volker, liebe Isolde,
Helmut Schmidt sagte mal: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“….
Eine Ansage gegen diejenigen, die ihm als Traumtänzer und Spinner im Weg standen. Er konnte solche Leute nicht gebrauchen. Das Land brauchte zu seiner Zeit Menschen, die handeln. Und er war selbst ein solcher. Ein Pragmatiker. Er duldete keine Sperenzien und er galt als klar und deutlich. So was mögen die Leute. Warum beginne ich so, wenn es darum geht, Gemeindebrandinspektor Volker Meub ein paar Worte mitzugeben, die selbstverständlich Dankbarkeit und Anerkennung ausdrücken sollen? Ihr wundert euch vielleicht, weil sich Volker sicherlich nicht mit einer so dominanten Persönlichkeit der deutschen Geschichte vergleichen will - das will auch ich nicht.
Ich will darauf eingehen, was er da gesagt hat. Das berühmte Zitat. Visionen brauche man nicht. Warum?! Wer Verantwortung ernst nimmt, darf nicht lange zaudern, der darf nicht herumspinnen, der muss regieren - möglichst richtig. Der macht Fehler, zu denen er stehen muss und der stellt eigene Interessen stets zurück.
Wer Verantwortung trägt in diesem Land, auch als Gemeindebrandinspektor in ehrenamtlicher Mission, wer für das Gemeinwesen einsteht - so wie ihr alle und an der Spitze die Gbis, der zeigt klar und deutlich, dass die anderen Menschen, die Umgebung, ja, die Heimat,…das all´ das ihm und ihr wichtig sind, der bekennt sich zu Demokratie, Freiheit und Mitmenschlichkeit. Dem allein gebührt Dank und Anerkennung. Und ich füge an, Dank und Anerkennung derer, die all´ das nicht tun.
Aber glücklicherweise gibt es Menschen, wie auch Volker und nicht zuletzt auch Isolde. Heute Abend möchte ich euch beiden stellvertretend für alle nennen, die hier im Saal sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Du Volker hast das über viele Jahre getan, in den Reihen der Feuerwehr, der Führung und im Verein und in der Gemeinde. Damit bist du ein Vorbild für jüngere Menschen geworden, für viele nicht mehr selbstverständlich….Dafür allein gebührt dir Dank und Anerkennung.
Und um Helmut Schmidt an dieser Stelle auch zu widersprechen: du, Volker, brauchtest mit deinen Mitstreitern auch Ideen und Visionen, um für die Zukunft die richtige Weichen stellen zu können.
Die Mischung war es: Nicht alles Bewährte muss man abschaffen, nicht alles Neue ist gut, viel Neues ist richtig und anderes muss die Zeit zeigen.

Volker, du warst bereit, Wege zu gehen, oft mit sehr viel Tempo, auch von mir selbst vorgegebenes Tempo, mit hitzigen Diskussionen, teils von außen mit heftigen Vorwürfen versehen, aber auch mit frohen Stunden u n d, wie ich meine, mit beachtenswertem Erfolg deiner Amtszeit:

  • Anschaffung vom LF 10, ELW und das KatS FZ, Gerätewagen Hochwasser
  • FFW Haus Dauernheim
  • MLF in Dauernheim

Der Ringtausch für Ober-Mockstadt, Bobenhausen und Bellmuth wurde abgeschlossen und es kann in die nächsten Neuanschaffungen gehen.

  • Die Brandschutzerziehung wurde neu aufgestellt,
  • Klausuren durchgeführt
  • Dezentrale Struktur des Bevölkerungsschutzes konsequent

umgesetzt mit der Herbeiführung von Beschlüssen der Gemeindevertretung und der Kreisebene bzgl. der Ertüchtigung der Häuser in Ranstadt und Ober-Mockstadt.

Mit Abschluss dieser Einheiten hast du die Grundlage gelegt, worauf die Feuerwehren der Gemeinde Ranstadt in eine gute Zukunft gehen können. Auch klar…. das hat der nicht alleine gemacht. Das ist richtig, aber eben nur einige Wenige müssen dafür auch die Verantwortung, den Kopf hinhalten, Kritik einstecken, aber bei all´ dem auch Risiko eingehen und „möglich machen“, dass es so vorwärtsgehen kann.

Wer bei einer guten Zukunft unserer Wehren konstruktiv mitmachen will, der stößt auf eine gute Grundlage. Da gibt es eine Menge zu tun. Weitere Beschaffungen und die Ausbildung sind zentrale Themen der kommenden Jahre. Dabei hoffen wir, dass du diejenigen unterstützt, die deine Nachfolge antreten. Denn die Zeit wird nicht leichter, eher immer ungemütlicher.

Gestattet mir noch einige persönliche Worte:
Du hast häufig deine Kräfte ausgereizt, bist an dein Limit gegangen, ganz besonders, wenn es um schwere Entscheidungen betreffend die Zukunft der Wehren ging. Keiner weiß dies vermutlich besser als deine Frau Isolde.
Ich wusste, dass Volker es ernst meint, als er Ende 2018 zu mir sagte: ich bitte dich zu verstehen, dass ich einfach in den letzten Jahren viel Kraft, Zeit und Energie investiert habe. Und als du mir sagtest, dass ihr zuhause darüber gesprochen hattet, wusste ich auch, dass ich respektieren muss, dass du nicht nochmal fünf Jahre Amtszeit antreten möchtest.
Wenn man einem Menschen viel abverlangt, das habe ich getan, dann ist es aber auch recht, wenn man seine Entscheidungen annimmt. Es fiel mir schwer, sehr schwer.
So verging in den letzten Jahren - so kann man sagen - kein Tag, lieber Volker, an dem wir nicht über die Sache „Feuerwehr“ miteinander gesprochen haben. Meist pragmatisch, kurze Abwägung, so müssen wir es machen und so machen wir es. Für „Kreisel-Drehen“ blieb keine Zeit. Was wir teils erlebt haben und was durchgestanden wurde, hat auch zusammengeschweißt. Das hätte ich zu Beginn meiner und auch deiner Amtszeit niemals für möglich gehalten.

Ich danke dir ganz persönlich für diese Zeit, die Gespräche, das Vertrauen und den immer menschlichen Umgang. Und liebe Isolde, ich finde es sehr schön, dass du meiner Bitte gefolgt bist, heute Abend dabei zu sein. Ich danke dir für dein Verständnis, deine aktive Bereitschaft, immer deinen Mann in seinem Amt zu unterstützen, auch bei repräsentativen Veranstaltungen. Ihr Beide habt die Gemeinde Ranstadt und ihre Feuerwehren immer sehr gut zusammen repräsentiert. Und schließlich hattest du ein offenes Ohr für deinen Mann. Und das braucht man eben auch.
Ich persönlich empfand es als immer sehr angenehm, um deine Unterstützung zu wissen. Euch Beiden wünsche ich jetzt ein bisschen mehr Zweisamkeit mit der neu gewonnenen Freizeit und hoffe, dass ihr beide uns hier in Ranstadt auch weiterhin wohl gewogen bleibt.
Herzlichen Dank!

Volker Meub wurde durch Bürgermeisterin Reichert-Dietzel von der Gemeinde Ranstadt eine Uhr mit einem Feuerwehr LOGO zur Erinnerung überreicht und Isolde Meub ein Gutschein für ein gemeinsames Frühstück.
Christian Seitz und Christian Loh überbrachten die Dankesworte der gemeindlichen Gremien und Fraktionen.
Die Freiwillige Feuerwehr sowie die Jugendfeuerwehr, vertreten durch Gabriele Wirth überreichten ebenfalls ein Geschenk als Dankeschön für die Unterstützung und Leistung des ehemaligen Gemeindebrandinspektors.

In seinen Schlussworten bedankte sich Meub für die Zusammenarbeit bei den Wehren der Gemeinde, bei seinen Stellvertretern und dem Wehrführerausschuss und lobte die Gemeinde für ihr
vorbilden Umgang mit den Feuerwehren zum Schutze der Bevölkerung.