Haushaltskonsolidierung ist Zukunftsaufgabe

- Jahresergebnisse der Gemeinde deutlich verbessert

Haushaltskonsolidierung fängt im Kleinen an: Ob Büromaterial, Strom- oder Telefonrechnungen - überall gibt es Sparpotentiale. Seit 2011 wird in der Gemeinde Ranstadt alles Wesentliche und vermeintlich Unwesentliche auf den Prüfstand gestellt.

Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel, die in jeder Hinsicht einen harten Sparkurs befürwortet, sieht nur darin eine Chance, auf allen Ebenen Verantwortungsbewusstsein für Haushaltssicherung und Konsolidierung zu erreichen. Jede Eingangsrechnung werde daher von ihr persönlich oder der Hauptverwaltung gesichtet. Dies sei zwar sehr viel Arbeitsaufwand für eine Bürgermeisterin, aber es gehöre mittlerweile zu ihrem tagtäglichen Turnus dazu. "So sieht man auch, welcher Aufwand in unserer Gemeinde täglich anfällt", führt Reichert-Dietzel aus.

Dabei konnten bereits einige Korrekturen vorgenommen werden. Einsparungen beim Stromverbrauch, günstigere Rahmenverträge bei den Telefongebühren, Reduzierung von Telefonbuchanzeigen, günstiger Einkauf Büromaterial oder Bauhofmaterial sowie Eigenleistungen im Bauhof und der Verwaltung, was Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten anbelangt und damit die Mehrwertsteuer erspart. Ziel ist, in jedem der Verwaltungsbereiche eine Budgetverringerung von 5-10 % zu erreichen.

Wurde bei dem Jahresabschluss 2009 noch ein Defizit und eine Abweichung von minus rd. 930.000 EUR festgestellt, so ist in 2010 noch eine Abweichung von rd. 50.000 EUR gegeben. "Ein deutliches Zeichen dafür, dass der in 2010 kalkulierte Haushaltsansatz von der Verwaltung passgenau errechnet wurde",
lobt Reichert-Dietzel die Arbeit der Finanzverwaltung, die gemeinsam mit der Bürgermeisterin nach Amtsantritt den Haushalt 2010 überarbeitet hatte. Auch das Gesamtergebnis könne sich sehen lassen. Das Defizit 2009 konnte um ein Drittel reduziert werden auf rd. 630.000 EUR.

Die Jahre 2011 und 2012 sollen in Kürze geprüft werden, wie es der Gesetzgeber und die Kommunalaufsicht verlangt. Innerhalb der Verwaltung sind daher die Hausaufgaben für eine Konsolidierung gemacht. Auch was das Personaltableau angehe: So setze man verstärkt auf Fortbildungen und arbeite so stetig an Qualitätsverbesserung der Personalstrukturen.

Natürlich wird auch jede zukunftsträchtige Investition auf die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft. Bei der Qualität der Trinkwasserversorgung, bei den Kindern oder dem Brandschutz steht für Reichert-Dietzel persönlich die Sicherheit im Vordergrund. Selbstverständlich muss auch hier der Bedarf und der Nutzen geprüft werde. Falsch sei es, "auf Teufel komm raus" Einsparungen aufzuweisen, nur um schöne Zahlen zu präsentieren. An den gesetzlichen Aufgaben komme man ohnehin nicht vorbei: "Die Auflagen an Brandschutz, Kinderbetreuung und Sicherheitsstandards in einem öffentlichen Gebäude sind für eine Gemeinde enorm und belasten den Finanzhaushalt erneut", erklärt die Bürgermeisterin.

Hier gilt es nun seitens der Politik, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen herbeizuführen, ob und in welchen Bereichen in die Zukunft der Gemeinde Ranstadt investiert werden soll.